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Parodontitis ist eine bakterielle Infektionserkrankung des Zahnbettes. Ausgelöst wird dieser vorzeitige Knochenabbau durch bakterielle Beläge. Zwischen 8 und 20 Prozent der erwachsenen Bevölkerung Deutschlands weisen eine schwere Parodontitisform auf.


Klinische Symptome sind Zahnfleischbluten, erhöhte Zahnfleischtaschentiefen bei der zahnärztlichen Untersuchung und im fortgeschrittenen Stadium Zahnlockerungen. Unbehandelt führt  der Abbau des Zahnhalteapparates zur Verstärkung der Lockerungsgrade der Zähne und schließlich zum Zahnverlust.

 

Ziel einer Parodontitisbehandlung ist es, die Hauptursache dieser Erkrankung – die bakteriellen Beläge – zu entfernen und damit dem vorzeitigen Knochenabbau und Zahnverlust vorzubeugen. Mittels einer professionellen Zahnreinigung werden zur Vorbehandlung weiche und harte Beläge auf den Zahnoberflächen und in den Zwischenräumen entfernt. Zudem klären wir über die richtige Mundhygiene auf. Diese ist mittlerweile Voraussetzung für die Beteiligung der gesetzlichen Krankenkassen an den Kosten. Das neue Behandlungskonzept von 2018, vorgelegt von der Bundeszahnärztekammer, der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung und der Deutschen Gesellschaft für Paradontologie haben wir Ihnen gekürzt aufbereitet und zum nachlesen als Datei (PDF) bereitgetellt.

Unter lokaler Betäubung erfolgt die Parodontitisbehandlung:

Beläge unterhalb des Zahnfleischsaumes, die auf den Wurzeloberflächen haftenden „Konkremente, werden dabei mit modernen Ultraschallgeräten schonend und gründlich entfernt. Gleichzeitig erfolgt eine Spülung der Zahnfleischtaschen, es werden Bakterien und deren Stoffwechselprodukte aus den Zahnfleischtaschen befördert, die Wurzeloberflächen werden geglättet.


Bei sehr aggressiven Formen der Parodontitis (sehr schneller Knochenabbau mit tiefen Taschen), die durch besonders aggressive Bakterien hervorgerufen werden, muss gegebenenfalls die mechanische Säuberung des Zahnbettes durch eine lokale oder systemische Gabe von Antibiotika unterstützt werden.

Die Parodontitisbehandlung ist keine einmalige Behandlungsmaßnahme – in regelmäßigen Abständen muß diese wiederholt werden. Der Langzeiterfolg – die Entzündungsfreiheit des Zahnhalteapparates, Verringerung der Zahnfleischtaschentiefen und die Festigung der Zähne – sind abhängig von mehreren Faktoren:

  • der täglichen individuellen gründlichen Zahnpflege,
  • der regelmäßigen Kontrolle des Entzündungszustandes des Zahnhalteapparates,
  • der regelmäßigen professionellen Zahnreinigung.


Wenn Sie weitere Fragen zu diesem Thema haben, stehen wir Ihnen gerne persönlich zur Verfügung!

 

Tip: Einen Einstieg in das Wissen um Parodontitis bietet ein kurzer Selbsttest, der als „Paro-Check“ Menschen direkt in ihrem digitalen Umfeld ausgespielt wird: paro-check.de/#check. Unterstütz wird der Selbsttest noch durch einen Kurzfilm und aufmerksamkeitsstarke Bildmotive die die Frühsymptome in den Mittelpunkt stellen. Den Kurzfilm können Sie sich bspw. auf YouTube anschauen.